Originalstimme

Yoga ist keine Religion

20.12.2003

Yoga ist keine Religion, Yoga ist eine Wissenschaft. Yoga ist die Leiter, mit der man das Ziel des menschlichen Lebens erreichen kann.

Jeder Mensch jeder Religion kann diesem Weg folgen, weil dies ein ganz praktischer Weg ist.

Deswegen ist der Klang: „SO-HAM“ für die Meditation angegeben worden, nicht irgendein Name von Gott, nichts dergleichen.

Stell dir das nur einmal vor, dein Atem erzeugt diesen Klang bereits ständig. Der Atem eines jeden Menschen in Australien, Europa, Amerika und in der Antarktis erzeugt den Klang: HANS, HANS (=SO-HAM).

Für die Meditation ist die Religion oder ein Konzept von Gott nicht notwendig, nichts.

Das einzige Konzept ist, deinen Blick, deine Sichtweise zu reinigen, so dass du in die Lage versetzt wirst, zu verstehen.

Du musst deine Sicht reinigen, damit du deinen 6. Sinn entwickeln kannst. Das ist reines Wissen, das ist Intuition.

Das bedeutet, dieser Intellekt, mit dem du sprichst, das ist alles Maya. Der Körper und die Sinnesorgane, all das alles besteht aus Illusion. Gemeint ist die Kraft der Illusion, die von Gott geschaffen ist.

Die Illusion kann dir die wirkliche Wahrheit nicht zeigen. Dafür musst du üben und diesen Intellekt überwinden.

Geh in die Stille, welche die Meditation dir gibt. Die Meditation trägt dich dorthin. Und in der Stille triffst du auf die Intuition, auf das reine Wissen. So fangen die Funken des reinen Wissens an zu glimmen. Dieser Funke gibt dir die wirkliche Sicht, den wahren Sinn, das wahre Bewusstsein.

Dein Bewusstsein wird gereinigt. Es wird sauber, und so gehst du hinter die Illusion ohne irgendeiner Religion zu folgen.

Wenn jemand einer Religion folgt, dem Jainismus (Religion in Indien), dem Islam, der Sanatan Religion (das ist der Vorläufer der Hinduphilosophie) oder dem Christentum, dann kann er außerdem dem Weg des Yoga folgen, so dass sein ganzes System gereinigt und sauber wird.

Aber Yoga ist keine Religion. Niemand kann sagen, dass Yoga eine Religion ist, nichts dergleichen.

Alle Weltreligionen können zusätzlich dem Weg des Yoga folgen, aber Yoga ist keine Religion. Jeder kann sich dem Yogaweg anschließen, egal welcher Religion er angehört. Jeder kann Yoga machen.

Dies sind Methoden, mit denen man sein eigenes Selbst,

  1. den Körper,
  2. den Geist,
  3. und sein Bewusstsein, den Intellekt, reinigen kann.

Indem man diesem achtstufigen Yogaweg, den Maharishi Patanjali angegeben hat, folgt, werden diese drei Persönlichkeiten alle entwickelt.

Patanjali war ein ayurvedischer Arzt und ein religiöser Mensch. Er war kein Heiliger. Und er gehörte keiner der Weltreligionen an.

Es ist hier das erste Mal, dass jemand dem Körper Wichtigkeit beigemessen hat. Weder Swami Vivekananda oder irgendein Heiliger aus Indien haben dem Körper Wichtigkeit beigemessen.

Im Yoga gibt es nichts, was Religionen zum Inhalt haben. Es gibt im Yoga kein Konzept von Gott.

Man muss den Weg des Yoga gehen, indem man sein eigenes Bewusstsein ausschaltet und sich dem reinen Bewusstsein anschließt. Du gehst nach innen, nach innen, nach innen.

  1. Man muss die Zeit durchqueren.
  2. Man muss den Klang durchqueren.

Ich möchte dich nicht so tief in diese Zusammenhänge führen, andernfalls wird dich das nur verwirren.

Wenn Klang da ist, beginnt sich die Schöpfung zu entwickeln. Es beginnt der Kreislauf von Entwicklung und Zerstörung.

Wir müssen das alles durchqueren.

Unsere Aufgabe ist es, hinter Zeit, Ursache und Klang zu gehen. Wir müssen diese drei durchqueren.

So lange ich mich noch im Bereich des Klanges befinde, unterliege ich auch den Gesetzen der Schöpfung. Ich muss auch die Folgen daraus tragen.

Ich muss also die Stille in mir verstärken: Stille, Stille, Stille, Stille.

Eine Bibelstelle mit gleichem Inhalt sagt:

„Sei still und erkenne dich selbst.“

In einer anderen Übersetzung steht:

„Sei still und wisse ich bin Gott.“

Was ist das? Das ist der Weg in die Stille, verschlüsselt dargestellt.

Erkenne dich selbst, erkenne dein wahres Selbst. Das ist der Kode im Yoga.

Die Ruhe, die wir im Yoga erwerben, ist also absolut kompetent, um diese Stille zu erreichen.

Und auf lange Sicht musst du dich entscheiden, ob du völlige Stille oder Glückseligkeit erreichen willst. Wenn du völlige Stille willst, dann ist dein Ziel der Zustand von Mokash (Mokscha).

Wenn du Glückseligkeit erreichen willst, ist der 5. Pursharth, die göttliche Glückseligkeit, das Ziel. (Wir haben darüber einen ausführlichen Text.)

Du musst dich für eins der beiden selbst entscheiden. 

Du hast die Wahl!

Das ist sehr einfach. Die Sache ist nur, dass keiner so weit denkt. 

Die Menschen sind verwirrt, weil sie gewohnt sind, Formen zusehen. Sie haben das Formlose noch gar nicht gesehen.

Aber die ganze wissenschaftliche Welt arbeitet zumindest mit dieser formlosen Kraft, die sie bisher noch nicht gesehen hat, und das sind die Elektronen.

Die Menschen müssen die Kraft, die uns gegenübersteht, die uns kontrolliert, verstehen. Sie müssen begreifen, dass es noch eine feinere Kraft geben muss, als diese Elektronen. Aber genau das können sie nicht.

Sie haben die Gewohnheit, das zu akzeptieren, was sie sehen.

1.  Sie müssen ihre Sichtweise ändern.

2.  Sie müssen den Gedanken, dass sie in die Stille gehen müssen, akzeptieren.

3.  Sie müssen die Stille ständig in ihrem Inneren, in ihrem Bewusstsein, fühlen.

Wir können niemanden akzeptieren, der sagt, Yoga ist eine Religion.

Jeder kann diesem Weg folgen. Er kann dabei seiner eigenen Religion folgen. Die Religion erzeugt dabei kein Hindernis.

Deswegen ist im Yoga der Weg mit der Übung SO-HAM angegeben worden. Er unterscheidet sich vom Weg der Hingabe, den die Weltreligionen angeben.

Diejenigen, die das 5. Pursharth, nämlich Glückseligkeit, erreichen wollen, die sollten den Weg des Yoga gehen.

Die, welche nichts wollen, brauchen nichts zu tun.

Das sind Gottes Worte, es sind nicht meine Worte. Gott hat dies gesagt.

Wenn du das tun willst, dann folge dem Weg des Yoga.

In den Weltreligionen gibt es Riten, die gibt es im Yoga nicht. Aber wenn du das fundamentale Prinzip der Religion ansiehst, dann gibt es nur wenige Grundprinzipien. Es gibt etwa 10–12 Grundprinzipien, die keine Religion leugnen kann. Dazu zählen z.B. die 10 Gebote. Diese sind allgemein gültig.

Aber jede Religion hat andere Riten. Sie hängen von der Jahreszeit ab, sie erstrecken sich auf die Kleidung u.s.w. Jede Religion hat andere Rituale, daran kann man sie unterscheiden.

Aber wenn du in die Tiefe gehst, sind alle Religionen gleich.

Wenn sich jemand uns anschließen will, egal, welcher Religion er angehört, dem Christentum, dem Islam oder der Sanatan Religion, dann ist die Religion für den Yogaweg kein Hindernis. 

Es sollte hier keine Verwirrung eintreten, denn das ist ein grundlegender Punkt. Wenn hier ein Fehler gemacht wird, wird die ganze Mission zerstört.

Wenn dazu Fragen sind, werde ich sie beantworten.