Das Zwerchfell trennt den Brustraum vom Bauchraum. Es ist eine kräftige Muskelplatte, die sich von den unteren Rippen kuppelförmig in den Brustraum hinein wölbt. Dieses kuppelförmige Vorwölben des Zwerchfells in den Brustraum hinein ist nur möglich, weil im Brustraum immer ein Unterdruck herrscht. Weil alles elastisch ist, entsteht dadurch im Bauchraum mehr Platz.
Durch eine hohe Elastizität der Gefäßwände, auch in den großen Gefäßen wird schließlich über eine Windkesselfunktion der großen Gefäße durch das Herz ein kontinuierlicher Blutstrom erreicht. Als Windkessel wird die hohe Elastizität der großen Gefäße bezeichnet, welche die Druckunterschiede des Herzschlags zwischen Systole (Blutausstoß) und Diastole (Nachlaufen des Blutes) ständig ausgleicht.
Am Puls können wir diesen Mechanismus fühlen. In Indien hat man ein enormes Wissen über die Pulsqualitäten, und man hat daraus eine Diagnosemethode für die Erkennung von Gesundheitsstörungen entwickelt, die eine sehr hohe Treffsicherheit hat und die Therapie in die richtige Richtung lenkt.
Pranayama: Bei den Pranayamaübungen wird die anatomische Lage der Lungen genutzt, um über verschieden getaktete Atemmuster im Körper zusätzliche Energie zu erzeugen. Hierfür sind die Pranayamaübungen Bhastika* und Kapalabathi* einleuchtende Beispiele. Mit Hilfe unterschiedlicher Pranyamaübungen kann man ganz unterschiedliche Energielevel erreichen. Diesen Mechanismus kann man zum Erreichen bestimmter Fähigkeiten ebenso wie zur Behandlung von Gesundheitsstörungen einsetzen. Pranayamaübungen wie z.B. Kumbhaka* (das kontrollierte Atemanhalten) führen zu erstaunlichen Fähigkeiten. Diese Techniken müssen korrekt erlernt und regelmäßig geübt werden. * Siehe „Hatha Yoga Handbuch“ www.global-yoga.org
Die
großen Gefäße, die Aorta, die Vena Cava und der Duktus Botalli (der große
Lymphkanal) liegen hinter dem Bauchraum, retroperitoneal = hinter dem Bauchfell.
Sie liegen also weder im Brustraum noch im Bauchraum, sondern dahinter an der Rückwand
des Körpers vor den tiefen Rückenmuskeln.
Das
Zwerchfell entsteht entwicklungsgeschichtlich erst, wenn das Leben aus dem
Wasser ans Land geht; erst dann werden Lungen gebraucht. Vorher, im Wasser, wird
die Atemfunktion noch durch Kiemen ausgeführt. Es gibt im Tierreich auch
Zwischenformen, die sowohl Kiemen und als auch Lungen haben.
Bei
allen höheren Wirbeltieren ist der Brustraum vom Bauchraum durch das Zwerchfell
getrennt.
Wer
sich mit diesen Zusammenhängen einmal befasst hat, und wer sie auch verstanden
hat, kann dies nur mit größtem Respekt betrachten. Ohne eine zentrale
Steuerung ist all das nicht möglich!