Fortsetzung der Nadi Shodanam Pranayama-Übung

Nadi Shodanam

16.03.2011, vormittags

(01:00:30)

Maheshji wiederholt den ersten Teil der neuen Pranayama-Technik:

Beginne jede Pranayama-Übung mit der Ausatmung (durch beide Nasenlöcher), um die Lungen zu reinigen. Dies ist äußerst wichtig.

Zweitens die Haltung und Geste: Sitze in der Freundschaftshaltung (Maitryasana), der Körper (Rücken, Nacken, Kopf) ist gerade.

Dann kommt die Handhaltung: Die linke Hand ruht auf dem Oberschenkel in der Akasha Mudra, die rechte Hand ist im Vishnu Mudra (Zeige- und Mittelfinger nach innen eingerollt). Das heißt beide Nasenlöcher werden durch den Daumen und den Ringfinger kontrolliert. Der Daumen repräsentiert das Element Feuer, der Ringfinger das Element Erde.

 

Dieses sind die Schritte des ersten Teils der Atemübung:

a. 3 x wiederholen: langsam links einatmen (EA), links ausatmen (AA) etwas kräftiger als EA.

b. 3 x  normal durch beide Nasenlöcher EA und AA, Konzentration auf dem Ajna-Chakra. Beide Hände in der Akasha Mudra.

c. 3 x wiederholen: langsam rechts EA, AA rechts etwas kräftiger als EA

d. 3 x  normal durch beide Nasenlöcher EA und AA, Konzentration auf dem Ajna-Chakra. Beide Hände in der Akasha Mudra.

Dies ist eine Runde

Du solltest entsprechend deiner Kapazität einatmen. Atme nicht zu stark ein, sonst verlierst du die Kontrolle über die Ausatmung.

Da man etwas kräftiger ausatmet als einatmet ist die AA etwas kürzer als die EA

Maheshji demonstriert es noch einmal: die Einatmung ist etwa 5 Sekunden lang, die Ausatmung dauert etwa 3 Sekunden.

 

Ich erkläre jetzt den zweiten Teil.

Hier ist ein Zyklus auch 3:3:3:3, aber die Einatmung ist schneller und die Ausatmung ist ebenso schnell und kräftig:

a. 3 x  wiederholen: links etwas kräftiger EA, links ebenso etwas kräftiger AA.

b. 3 x  normal durch beide Nasenlöcher EA und AA, Konzentration auf dem Ajna Chakra. Beide Hände in der Akasha Mudra.

c. 3 x wiederholen:  rechts etwas kräftiger EA, rechts etwas kräftiger AA.

d. 3 x  normal durch beide Nasenlöcher EA und AA, Konzentration auf dem Ajna Chakra. Beide Hände in der Akasha Mudra.

(Die EA und AA in a. und c. ist ebenso kräftig und schnell wie die AA im ersten Teil der Übung, s. o.)

Maheshji demonstriert es:

Sieh, die normale Atmung (Schritte b. und d.) ist nicht stoßweise oder ruckartig, sie ist ohne Geräusch und ohne Nachdruck.

Bei den Schritten a. und c. sollte die Atmung kräftig sein.

Übt es jetzt alle.

Atme ein mit Geräusch, atme aus mit Geräusch, aber nicht stoßweise (bei a. und c.)

Die Atmung ist kräftig aber nicht stoßweise, es gibt keine Pause zwischen der EA und der AA.

Die EA und AA werden mit derselben Kraft ausgeführt.

Dreimal auf der linken Seite, dann 3 normale Atemzüge, dann 3x auf der rechten Seite.

Der Körper sollte gerade sein. Wenn beide Hände unten sind, werden sie beide in der Akasha Mudra gehalten.

Fühle bei der EA, dass du deinen Container füllst (Schritte a. und c.).

Bei den 3 normalen Atemzügen (Schritte b. und d.) fühle diesen Punkt, das Ajna Chakra. Konzentriere deinen Geist auf diesen Punkt. Dein Fokus bleibt hier, aber dein Atem ist lang und tief. Der mentale Fokus bleibt hier (auf dem Ajna Chakra), die Atmung geht weiter.

Du hast deinem Geist diese Anweisung gegeben, er wird dem folgen. Klar?

Wenn du kannst, mache es mit „So-Ham“. Wenn du es nicht machen kannst, dann lass es lieber bleiben. Wenn du es mit Mantra machen kannst, ohne deine Sprachorgane zu benutzen, dann mache es. Ansonsten atme ohne Mantra. Ich denke, es ist besser, es zuerst ohne Mantra zu praktizieren. Nachdem die Atmung perfekt ist, beginne langsam es mit dem Mantra zu üben.

„So-Ham“ kann bei allen 4 Schritten gemacht werden, sobald die Atmung richtig durchgeführt wird. Auch bei den Atemzügen durch beide Nasenlöcher mit der Konzentration auf dem Ajna-Chakra.

Du sitzt in der Freundschaftshaltung.

Maheshji fragt uns: Warum sollte ich die Zwerchfellatmung machen?

Wir antworten: Die Lungenspitzen werden mit Sauerstoff, mit Prana versorgt. 80% der Arbeit des Herzens werden eingespart.

Maheshji fragt nach: Was ist dein Ziel wenn du diese Atmung machst?

Wir antworten: Reinigung.

Maheshji sagt: Falsch.

Wir sagen: Um Energie zu bekommen.

Maheshji antwortet: Dies ist ein Teil. – Frieden, mentaler Frieden. Durch Brustatmung wirst du aufgeregt. Durch diese (Zwerchfellatmung) bist du in der Lage das maximale Atemvolumen zu nutzen. Und jeder Atemzug wird dir mentalen Frieden geben. Und indem man die Zwerchfellatmung macht, bekommt das ganze System eine Massage. Auch die tiefsten Bronchien der Lungen bekommen Sauerstoff und das Zwerchfell wird aktiv. Es drückt auf den Magenbereich, es drückt gegen die Lungen – bei der Reinigung (der Ausatmung).

Sieh, - Maheshji zeichnet die Lungen- und Zwerchfellansicht:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bei der Einatmung (EA) geht das Zwerchfell herunter (bis zur unteren gestrichelten Linie) und dadurch werden alle Eingeweide zusammengedrückt.

Dann geht bei der Ausatmung (AA) das Zwerchfell zurück (bis zur oberen gestrichelten Linie) und drückt gegen die Lungen.

(In der entspannten Ruhestellung ist das Zwerchfell nicht flach, sondern ragt kuppelförmig in den Brustraum hinein.)

Maheshji demonstriert die Brustatmung, die Zwerchfellatmung und die Rippenatmung (hierbei gehen die Rippen seitlich weit auseinander).

Sobald du startest bewusst tiefe Atemzüge zu machen, mit ganzer Aufmerksamkeit, dann wirst du nicht nur deiner Lungen gewahr werden, dann bist du auch in der Lage zu kommandieren: diese Richtung, diese Richtung, diese Richtung. (Gemeint ist die Bewegungsrichtung der Lungen und des Brustkorbs bei den verschiedenen Formen der Atmung).

Es gibt noch eine weitere Atmung: Die Schlüsselbeinatmung.

Maheshji demonstriert es. Man sieht keine Atembewegung, fühlt aber mit dem Handrücken einen ganz feinen Luftstrom unter der Nase.

Maheshji erklärt: Hierbei atmen nur die (oberen) Bronchien. Dies erfordert nur Übung. Wenn man es bewusst macht, nimmst du die Bewegung wahr, du wirst dann vollständig in der Lage sein, die Bewegung der Lungen zu kontrollieren.

Es wird die Frage gestellt: Wie ist die Wirkung der Schlüsselbeinatmung?

Maheshji antwortet: Personen, die an Asthma erkrankt sind machen die Schlüsselbeinatmung, sie machen es naturgemäß mit kurzen Atemzügen.

Sie können nicht wie ich lange Atemzüge machen. Maheshji demonstriert noch einmal die Schlüsselbeinatmung: Wie tief (die Atmung ist), ohne irgendeine Bewegung im Brustkorb. Dies ist nicht sehr schwierig, du musst die Atmung mit ganzer Aufmerksamkeit auf den Schlüsselbeinbereich machen.

Es wird noch einmal nachgefragt: Was ist energetisch der Effekt der Schlüsselbeinatmung - wenn die Zwerchfellatmung eine beruhigende Wirkung hat und die Brustatmung bei Aktivität vorherrscht?

Maheshji antwortet: Nein, nein. Die Lungen haben überall Bronchien, Bronchiolen und Lungenbläschen. Dadurch ist eine Person, wenn sie die Zwerchfellatmung macht, in der Lage alle Teile der Lunge mit Luft, Sauerstoff, Atem zu versorgen.

Normalerweise versorgt jemand der die Brustatmung macht, nicht wirklich alle Bronchien mit Sauerstoff. Die Atmung erreicht nie die unteren Teile der Lungen, diese Bronchien bleiben ohne Sauerstoff.

Wenn du jemanden mit einem mentalen Problem (in deiner Praxis) berätst, gib ihm diese Atemübung, ohne ihn in irgendeiner Art zu beraten. Er wird in Ordnung kommen. Nur indem du ihm dies gibst, aber du musst ihm die richtige Technik dieser Atemübung geben. Deshalb zeige ich es, beobachte nur die Bewegung der Lungen, die Atmung ist nicht ruckartig, sie ist ohne Pause. Dies ist wichtig, weil … ihr könnt fragen warum.

Wir fragen: Warum?

Maheshji sagt: (Ich antworte euch) So wie du auf deinem Computer „why?“ anklickst und die Antwort erscheint. – Weil die Atmung deinem MAN (genannten Teil deines Geistes) am nächsten ist. Wenn deine Atmung ruckartig ist, wird auch dein MAN gestört. Feine Atmung und dein MAN wird friedlich. Deshalb sollte der Ablauf der Atmung ohne Pause und nicht stoßweise sein. Wenn die Atmung alternierend ist, dann ist sie auch geräuschlos (z. B. bei Chaturth-Pranayama). Die Bhastrika-Atmung ist mit Geräusch, ebenso Kapalabhati, klar?

 

Dann der dritte Teil der Atemübung.

In diesem Teil ist alles so wie bisher, du musst nur die Anzahl der Atemzüge erhöhen. Ich zeige es.

Der Rücken, Nacken und Kopf sind gerade.

Zuerst dasselbe (wie in Teil 1 und 2): Atme aus.

Dann sieh:

a. Schnelle EA und AA durch das linke Nasenloch (ca. 5 Sekunden lang),

eine ruhige EA + AA, dann wieder schnell EA + AA, ruhig EA + AA,

dann ein 3. Mal schnell EA + AA, ruhig EA + AA.

b.Beide Hände in die Akasha Mudra bringen, 3 normale Atemzüge durch beide Nasenlöcher mit der Konzentration auf dem Ajna Chakra.

c. Dann rechts, wie in Schritt a. Danach AA durch beide Nasenlöcher.

d. Beide Hände in die Akasha Mudra bringen, 3 normale Atemzüge durch beide Nasenlöcher mit der Konzentration auf dem Ajna Chakra.

Dies kann eventuell auch schneller, mit einer größeren Anzahl an EA + AA gemacht werden.

Beginne mit 5 Sekunden (der schnellen EA + AA in den Schritten a. und c.) und steigere dies langsam auf 10 Sekunden, nach längerer Übung auch auf eine halbe Minute.

Dies ist der dritte Teil: 3 Mal (Schritte a. und c.), 3 Mal die normale Atmung (Schritte b. und d.).

Eine Nachfrage zur Atmung direkt nach den schnellen Atemzügen.

Maheshji erläutert: 5 Sekunden schnell (EA + AA), EA (langsam) – dann wieder schnell, EA langsam – schnell.

Dies kann gesteigert werden. Nimm an, du hast (die schnelle Atmung) 5 Sekunden gemacht, dann steigere es langsam auf 10 Sekunden, 30 Sekunden, 1 Minute. Entsprechend der Kapazität.

Ein wichtiger Hinweis:

Diesen dritten Teil der Atemübung dürfen Herzpatienten und Patienten mitLungenerkrankungennicht machen!

Den ersten und zweiten Teil können diese Patienten machen, den dritten Teil höchstens ein bisschen: 2-3 Sekunden lang (Schritte a. und c.).

Übt also diese Teile, dann werde ich weitergehen.

Noch eine Nachfrage: Nach den schnellen Atemzügen wird eingeatmet aber dann kann man nur ausatmen.

Maheshji fragt: Ist Atmung Ausatmung oder Einatmung?

Es wird gesagt: Beides.

Maheshji: Ist die Hauptsache der Atmung das Einatmen oder das Ausatmen?

Antwort: Ausatmen.

Maheshji: Ausatmung ist Reinigung. Der Zweck ist die Einatmung! Ausatmung ist Reinigung.

Also der Ablauf ist schnell (EA + AA) – einatmen, schnell – einatmen, schnell – einatmen.

Der Zweck der Atmung ist das Einatmen. Dafür musst du Platz schaffen (deshalb nach der EA -> AA).

Frage: Nach der schnellen Atmung wird langsam ein- und auch ausgeatmet?

Maheshji: Ja, solange du nicht ausatmest, wie willst du dann einatmen?

Maheshji fährt fort:

(Diese Atemübung gehört zu) Nadi Shodanam und dient der Reinigung des Systems.

Nadi bedeutet Reinigung der Nerven insgesamt.

Und wenn irgendetwas ein bisschen falsch (ausgeführt wird), ein wenig, dann schadet es nicht. Habt keine Angst. Nimm an ein oder zwei Atemzüge (wurden nicht korrekt gemacht), aber du musst (das Prinzip) richtig kennen. Macht die Atemübung langsam und übt sie weiter.

Den vierten Teil werde ich nicht heute angeben, sonst wird alles durcheinandergebracht.

Dies ist ein Reinigungssystem für alle Nerven. Der höchste Reinigungsprozess.

Frage: Wenn die Anzahl der Zyklen im ersten Teil der Atmungsübung erhöht wird, muss man auch die Anzahl der Zyklen in den Teilen 2 und 3 erhöhen?

Maheshji antwortet: Ja. Sieh, der erste Teil der Atemübung bringt einiges an Nutzen. Der zweite Teil bringt etwas mehr. Der dritte Teil bringt noch mehr.

Aber du musst auf diese Weise starten (d. h. immer mit dem ersten Teil beginnen).

Du kannst den ersten Teil einmal machen, den zweiten Teil einmal oder zweimal, den dritten Teil dreimal. Aber du musst (alle Teile) machen.

War dies deine Frage?

Antwort: Ja.

Maheshji: Ohne Übersetzung habe ich deine Frage beantwortet.

Eine Nachfrage zur Anzahl der Runden pro Teil der Atemübung.

Maheshji antwortet: Du kannst Teil 1 zweimal machen, Teil 2 zweimal, Teil 3 zweimal.

Aber wenn du mehr machen möchtest, kannst du (auch folgende Anzahl der Zyklen) machen: einmal, einmal, dreimal.

Ich habe gesagt, dies ist der Nutzen (vom ersten Teil), der zweite Teil hat den Nutzen und der dritte Teil hat einen immensen Nutzen. Also entsprechend der Zeit kannst du viel Kraft (durch die Übung) bekommen, dann sollte der dritte Teil verstärkt werden. Aber du musst mit dem ersten Teil starten. Wenn dies beendet ist, gehst du zum nächsten Teil über.

Sieh, wenn du jeden Tag laufen gehst, stehst du erst von deinem Bett auf, dann beginnst du zu laufen. In der gleichen Weise, gewöhne deinen Geist und dein System langsam (an die Übung), beginne nicht sofort zu laufen.

Dies ist ein äußerst sensibles Instrument!

Starte langsam von hier: erst atme nur stärker aus, im zweiten Teil atme schnell ein und aus, atme im dritten Teil viel schneller ein und aus. 

Im vierten Teil kommt noch etwas hinzu, was wir heute nicht besprochen haben, sonst entsteht ein Problem.

Nimm an, du hast auf einmal mit dem dritten Teil begonnen, zehnmal, dreimal. Erhöhe erst langsam deine Kapazität. In den ersten Tagen solltest du jeweils einen Zyklus pro Teil machen. Erhöhe langsam die Anzahl der Zyklen.

Auf diese Weise kommen deine Lungen, dein System, das Zwerchfell in Ordnung. Sonst entstehen andere Probleme, mentale, körperliche, beides. … Sonst kommt jemand vorbei (der dich nicht kennt) und er fragt nach dir: „Lebt sie hier?“ Du wirst sagen: „Ich erinnere mich nicht, vielleicht.“

Maheshji demonstriert die Bhastrika und Kapalabhati Atemübungen. Bei der Kapalabhati Atmung wird vollständig eingeatmet und mit einem Stoß ausgeatmet. Volle Konzentration, kein Rucken, ausatmen – fertig. Dies kann mit etwas mehr Nachdruck gemacht werden, entsprechend der Kapazität der Lungen.

Hier (Teil 3) ist die schnelle EA und AA anders mit jeweils gleich langem Anteil.

Einer übt die neue Atemtechnik und sagt: Es ist schwierig die schnelle Atmung im Zwerchfell zu halten.

Maheshji antwortet: Zwerchfellatmung! Sonst (bei Brustatmung) wird man viel zu ärgerlich.

Personen mit hohem Blutdruck und nach einem Schlaganfall sollen diese Atemtechnik nicht machen.

(Die zubereiteten Samen der Wassermelone (s. Rezept im Netz) können jedem Patienten mit Bluthochdruck gegeben werden. Er wird zu 100% in Ordnung kommen. Das gilt für jedes Limit an Bluthochdruck. Welches ist die Farbe der Wassermelone, grün, gelb, braun? Innen ist sie von roter Farbe, sieh nur, da ist eine Verbindung zum Blut. Sieh nur die Perfektion. Danke Mother Goddess.)

Maheshji erläutert, dass eine Person (nach einer Hirnblutung vor 2 Jahren) die ersten beiden Teile der Atemübung machen kann, den dritten Teil nur sehr kurz. (Der dritte Teil) ist eine sehr hohe Pranayama-Technik.

Frage: Soll diese Atemübung nicht nach den Mahlzeiten gemacht werden?

Maheshji: Leerer Magen! Die Übung soll nur bei perfekt leerem Magen gemacht werden.