Der Ort, wo die Seele wohnt.
15.03.2009 Kanpur
Originalstimme (4:55 - 27:30)
Es wird die Frage gestellt, als noch keine Schöpfung da war, wo und in welcher Form existierte zu der Zeit die Seele?
Maheshji beantwotet diese Frage umfassend.
Eine Sache ist wichtig, bevor die Schöpfung entstand, war die Seele im sechsten Körper. Angenommen, es wird alles durch einen Atomkrieg zerstört, oder es kommt zu schweren Naturkatastrophen, dann erreicht die Seele nicht diesen sechsten Körper.
Wenn du deinen Körper verlässt, erhältst du sofort den nächsten Körper. Angenommen, jemand stirbt, dann erhält er sofort einen neuen Körper, man ist nie ohne Körper.
Dafür sind in der Natur 8,4 Millionen Spezies verfügbar, und alle Körper sind dafür ausgerüstet die Seele zu beherbergen.
Du erhältst den neuen Körper entsprechend deinem Karma, entsprechend den guten oder schlechten Taten, die du vollbracht hast. Und dein letzter Wunsch spielt dabei eine besondere Rolle, hier werden sehr starke Wünsche unmittelbar erfüllt. In spiritueller Sprache nennt man das ADHYASHA.
Deswegen hat Maharishi Patanjali Pratyahara eingeführt; man sollte im gegenwärtigen Leben versuchen, die Sinne von den äußeren Reizen abzuziehen. Man sollte seine Wünsche reduzieren. Durch die Übung von Pratyahara kann man, wenn man in jungen Jahren damit anfängt, seine Wünsche nach und nach reduzieren.
In Indien reduzieren die Heiligen ihre Wünsche jeden Tag. Die Ansprüche an Haus und Kleidern werden extrem reduziert, das ist ein ganz hoher Grad an Entsagung. Ein Sanyassin hat kein Recht, auch nur einen Pfennig in der Tasche zu haben, er muss betteln. Einige Religionen erlauben das Betteln an einem Tag nur in fünf oder in vier Häusern oder gar in nur einem Haus. Wenn er etwas bekommt, kann er essen, andernfalls bleibt er hungrig. Das heißt, alle Wünsche aufgeben, keine Wünsche.
Nur ein Wunsch ist erlaubt, sich selbst kennenzulernen oder „Ihn“ (Gott) kennenzulernen, beide sind gleich.
Sich selbst kennenzulernen, ist ein Shortcut (kurzer Weg), „Ihn“ (Gott) kennenzulernen ist ein langer Weg.
Gott ist da, wenn du immer näher herangehst, dann erreichst du „Ihn“.
Gott ist in dir, und du suchst ihn woanders.
Deswegen hat Christus gesagt:
„ Sei still und erkenne dich selbst.“ (Geheime Offenbarung des Johannes.)
Damals haben diese Leute diese Sachen gar nicht geglaubt, aber das ist der kurze Weg. Wenn du dich selbst kennst, bist du da. Wie einfach das ist.
Maharishi Raman, ein indischer Heiliger, hat als Technik angegeben, wenn du alleine bist, frage dich, wer du bist?
Wer bin ich? Wer bin ich? Fahre immer fort, dich das zu fragen.
Ihr habt gehört, dass mein Meister gesagt hat, es gibt nur zwei Dinge:
Klang und Energie.
Wenn ein anderer Gedanke kommt, nein, Klang und Energie. Nichts anderes, keine Verwirrung, denn alles andere ist außen, das ist nicht das Ziel der Seele. Maheshji sagt: Das ist Schöpfung, das ist nicht meine Aufgabe.
Wir sind weder Klang noch Energie; wir sind darüber, wir sind jenseits dieser Qualitäten.
Baba hat das in folgenden Worten ausgedrückt: Ein Mantra ist wie ein Boot, wenn du das andere Ufer des Flusses erreicht hast, nimmst du das Boot nicht auf die Schulter und trägst es weiter.
Unser Ziel liegt jenseits von
- Licht,
- Klang
- und Struktur.
Dort liegt ein wunderbares Haus. Stell dir nur das Haus Gottes vor, das Haus der Seele; keiner kann sich vorstellen, wie wunderbar das ist.
Das ist ein Zustand, wenn keine Schöpfung da ist, ein Zustand ohne Schöpfung. Da existiert keine Schöpfung.
Die Schöpfung ist Dunkelheit.
Wenn das höchste Licht da ist, was brauchst du mehr?
Die Schöpfung ist Bestrafung.
Wie ist es möglich, dass Gott da ist und irgendein Schatten existiert.
Warum ist der Körper da?
Zu dem Zweck hat Gott zwei Dinge eingeführt, Prakriti (die Materie) und Purusha, Purusha ist die göttliche Kraft. Und das ist letztendlich die Ursache für unser Überleben, für das Überleben eines Atoms und für das Überleben eines Menschen, für das Überleben jedweder Spezies. Die Seele ist die Ursache für unser aller Überleben.
Maheshji sagt, Purusha ist ein Teil der göttlichen Kraft, die Seele ist davon abgetrennt. Purusha ist eine Repräsentation von Gott, so wie ein Land in einem anderen eine Botschaft unterhält, eine Vertretung für das Land, z. B. wie die indische Botschaft in Deutschland, so ist das eine Botschaft, eine Konsulat von Gott. Purusha ist in jedem Teilchen der Schöpfung vorhanden. Auf der Sonne, auf dem Mond, auf den Sternen, in der Galaxie überall ist Purusha (die göttliche Botschaft) aktiv. Und Gott selbst tut nichts, er schläft.
Maheshji lacht und sagt, keiner wird durch das so einfach erklären.
BHAGAVAN KAPILA, er war ein Sohn von Gott, hat diese Definition von Prakriti und Purusha beschrieben. Prakriti kannst du sehen, Purusha nicht.
Maheshji sagt: Maharishi Patanjali hat die „Yogaphilosophie“ beschrieben und Maharishi Kapila die „Sankya Philosophie“, die Sanskritschreibweise von Prakriti = PRAKRITA.
Prakriti kannst du sehen, Purusha ist das Feinste, feiner als die Seele.
Prakriti ist die Schöpfung, die Struktur, die Form, dieses ist JADA – PRAKRITI. Sonne, Mond und Sterne, sie alle fallen unter JADA – PRAKRITI.Ich habe diese tiefe Philosophie nie berührt, dieses Mal habe ich gedacht, wir sollten etwas tiefer gehen.
Da ist noch ein Unterschied, die Seele hat noch eine Hülle, Purusha hat keine Hülle mehr. Hülle heißt Struktur, Struktur heißt Gefängnis.
Auch der sechste Körper ist immer noch ein Gefängnis, aber das Gefängnis, was die Seele dann hat, besteht aus Freude, Frieden, Segen. CHAYATANYA ist eine Qualität von Purusha, eine formlose Form.
Wenn Gott die höchste Kraft ist, wie kann der Körper dann überleben?
Gott ist in deinem Körper in einem schweigenden Zustand, in Purusha ist „Er“ in einem bedeutenderen Zustand.