28.03.2006 Kanpur
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Es wird die Frage gestellt, warum die Menschen leiden.
Maheshji sagt, für die Menschen gibt es zwei Wege:
- Man nennt den einen Weg den noblen Weg. Das ist der spirituelle Weg, für den die Menschen dieses menschliche Leben bekommen haben.
- Der zweite Weg ist der Weg der Wünsche. Das ist das, was du dir in diesem Leben gewünscht hast. Einer möchte Arzt werden, einer möchte Chemiker werden, einer möchte Richter werden, einer möchte Polizeioffizier werden, einer möchte Krimineller oder Schmuggler werden. Einer möchte reich werden. Das wählt jeder selbst, nach dem, was er mag aus.
Ich habe so viele Schüler gesehen, die Schwierigkeiten hatten, ihre Examen zu schaffen. Sie haben später trotzdem einen guten Job in der Universität bekommen. Sie haben trotzdem hohe Stellungen bekommen. Andere bestehen das Examen, und machen danach Unsinn, oder sie bringen sich um, weil sie ein paar Punkte zu wenig haben. Das gibt es.
Es gibt nur diese beiden Wege, und nur Menschen haben die Möglichkeit, spirituelle Dinge zu tun, niemand sonst.
In Wahrheit ist es so, dass du dieses menschliche Leben bekommen hast, um diesen noblen Weg auszuwählen.
Du musst auch deinem Wunsch (deinem Beruf) folgen, denn das ist dein Schicksal.
Du wolltest das werden.Du wirst dann das, was du werden wolltest, Doktor, Schmuggler oder Prediger. Der Wunsch, den du hast, ist eine Sache. Aber die Hauptsache ist, dem spirituellen Weg zu folgen. Gott hat dir dieses menschliche Leben gegeben, um dem spirituellen Weg zu folgen.
Sieh, im Christentum werden alle Christen, und im Buddhismus werden alle Buddhisten. Sie sollten dem Weg folgen. Sie sagen, ich bin Christ. Sie laufen sonntags in die Kirche und folgen den Anweisungen nicht. Das ist falsch. Wenn sie Christen sind, dann sollten sie auch richtige Christen sein. Man soll diesem noblen Weg folgen, welcher Disziplin er auch immer zugeordnet ist. Man hat diesen Anweisungen zu folgen.
Man sollte das tun, was einem im Schicksal zugeteilt worden ist. Man sollte diesem spirituellen Weg im Geist den Vorrang geben.
Ihr seid für diese spirituelle Unterrichtung hierher gekommen, für eure Zweifel, für eure Probleme. Aber wenn du hierher kommst, nicht zuhörst, dir das Fernsehen anguckst ---. Der Zweck ist diese Unterrichtung, aber du tust etwas anderes. Das sind deine eigenen Wünsche.
Und die Leute geben Gott die Verantwortung, wenn ihnen etwas passiert. Sie schieben Gott die Verantwortung direkt zu. Gott hat dir den freien Willen gegeben, du machst die Fehler. Und du beklagst dich bei Ihm, du sagst: Er hat es falsch gemacht.
Ein Vater hat vier Kinder. Er möchte, dass sie den gleichen Beruf ergreifen wie er. Aber alle vier haben eine andere Natur, und sie folgen einem anderen Beruf. Sie tun das, was sie wollen. Und nur wenige folgen dem Weg des Vaters, sei es durch Gewalt oder durch das Schicksal.
Mein Vater war Geschäftsmann, er wollte, dass ich auch Geschäftsmann werde. Aber ich habe das nicht gemacht, weil ich Politiker werden wollte. Und ich bin es für eine gewisse Zeit geworden. Mein Schicksal war anders. Durch Wünsche aus vergangenen Leben habe ich diesen Weg als Politiker gewählt.
Wenn ich euch meine Tagebücher zeige, werdet ihr sehen, dass mein zentraler Gedanke spiritueller Natur war; dabei wusste ich zu der Zeit nichts über spirituelle Dinge. Plötzlich tauchen da spirituelle Gedanken auf.
Ich hatte in meiner Schule einmal eine Yogastunde, zu dem Zeitpunkt war ich erst 11 oder 12 Jahre alt. Zu der Zeit kamen solche Leute in die Schule und stellten ihr Programm vor, Künstler oder Handwerker. Ich habe das gesehen, und seit jener Zeit habe ich meine Aufgabe erkannt und sie akzeptiert, denn so ist mein Schicksal.
Ich habe Hockey gelernt. Für diese Aufgabe wurden im ganzen Land nur 16 Leute ausgewählt, und parallel habe ich Yoga gelernt.
So war die Anordnung vom Premierminister. Aber in Wirklichkeit war das nicht allein Anweisung vom Premierminister, es war die Anweisung Seiner Heiligkeit (Swami Rama). Und der Lehrer, der mich damals im Yoga unterrichtet hat, der sagte, ich bin gekommen, um ihn zu unterrichten. Er sagte das, als alle Sportarten versammelt waren. Das ist Schicksal und Wunsch, ich habe das erklärt.
Ich habe also mit der Gnade des Meisters den noblen Weg ausgewählt. Du musst in jedem Fall einem Weg folgen. Wenn du immer wiedergeboren werden willst, dann folge dem Weg deiner eigenen Wünsche. Durch deine guten Taten wirst du als Mensch geboren, und das ist das beste Instrument für eine spirituelle Entwicklung. Aber deine Wünsche? Was immer du tust, das befriedigt nur deine Wünsche. Wenn du deine Wünsche zufrieden gestellt hast, betrügt dich vielleicht jemand oder er schlägt dich oder begeht ein Verbrechen gegen dich. Du willst gewaltsam reagieren, aber in diesem Leben kannst du deinem Ärger keinen Raum geben. Dieser Gedanke der Gewalt, diese Grausamkeit geht in deinen unbewussten Geist ein. Dieser Wunsch wird dann im nächsten Leben erfüllt, oder in späteren Leben. Auf diese Weise entsteht Leiden. Einmal bist du Doktor, einmal Ingenieur, manchmal Künstler, oder irgendetwas sonst. Es hängt davon ab, wie sich deine Wünsche ändern. Deswegen hat Guru Sankaracharya ein Gedicht geschrieben:
Oh Unwissender, bitte wiederhole den Namen Gottes.
Du kannst Gott mit jedem Namen ansprechen, aber dein Gefühl, dein vordringlicher Gedanke sollte auf Gott ausgerichtet sein. Du kannst dann jeden Namen für Gott auswählen. Aber wenn du Gott einen wissenschaftlichen Namen gibst, dann entstehen besondere Schwingungen, wie der Name von „Lord RAM“.
Dieser Name von Gott hat fünf wichtige Elemente:
- Das erste Element ist Tarak, Befreiung. Das heißt, du erreichst Befreiung von deinem groben Körper.
- Das nächste ist Dandak. Du erhältst Befreiung von deinem feinstofflichen Körper.
- Das nächste ist Kundal. Du erhältst Befreiung von deinem Saatkörper.
- Das vierte ist Ardh Chandra (der Halbmond). Du erhältst Befreiung von deinem höheren Saatkörper.
Wenn du diesen Namen Gottes wiederholst, verlieren alle diese vier Körper ihre Kraft.
- Das fünfte ist Kaiwalija. Du erreichst dann diesen reinen Kaiwalija-Körper, der jenseits der Kontrolle von Maya ist.
Dieses Geheimnis wurde dem Dichter Tulsidas von Hanumanji in Form eines Gedichtes mitgeteilt.
Wisst ihr, wer Tulsidas ist? Er ist eine Wiedergeburt von Valmiki. Die Ramayana des Valmiki ist in Sanskrit geschrieben, und Tulsidas hat die Ramayana in normaler Landessprache (Hindi), in der Sprache der Leute, die in den Dörfern leben, geschrieben, damit sie das verstehen können. Als er damit anfing, schrieb er die Ramayana auch in Sanskrit, und am nächsten Morgen war das, was er am Tag vorher geschrieben hatte, verschwunden. Und dann bekam er diese Vision, schreib das in der Landessprache auf.
Ich gebe euch jetzt die Definition unserer Schule von Maharishi Patanjali. Patanjali hat das in vier Kapitel aufgeteilt.
- Samadhi ist der höchste Trance-Zustand. Es gibt davon verschiedene Arten, aber wie erreicht man das?
- Das wird im nächsten Kapitel, der Weg des Sadhana, beschrieben; wie du das machen musst. Wie du den höchsten Zustand des Geistes erreichen kannst.
- In diesem Kapitel hat er die Techniken in acht Stufen: Yamas, Niyamas, Asanas, Pranayama, Pratyahara, Dharana, Dhyana, Samadhi, angegeben. In diesen Kapiteln hat er angegeben, was du erreichst, wenn du das tust; man nennt das Vibhuti Pada = Unterricht.
- Das vierte ist der Kaiwalija-Körper. Auf der Leiter des Patanjali ist es das Ziel, den Kaiwalija-Körper zu erreichen. Wer diesen Weg geht, erreicht diesen reinen Körper.
Auch im Buddhismus erreichst du diesen Körper. Lord Buddha hat diesen Körper erreicht, indem er diesem Weg gefolgt ist. Und diesen Weg hat er auch vorgestellt. Auf diesem Weg ist Dhyana (Hingabe) am wichtigsten. Im Buddhismus gibt es 24 Wege. Es gibt darüber spirituelle Bücher, die diese 24 Wege beschreiben. Insgesamt gibt es 112 Wege, das Ziel zu erreichen. Er hat davon 24 ausgewählt.
Wenn jemand also nur den Namen Gottes wiederholt, wird er dieses Ziel erreichen. Daran kann überhaupt kein Zweifel bestehen, aber du bist frei, Gott jeden Namen zu geben, und jede Beziehung zu Gott aufzunehmen, die dir gefällt.
- Du kannst Gott lieben, so wie ein Kind seine Mutter liebt.
- Du kannst Gott als Partner lieben.
- Du kannst Gott als deinen Freund lieben.
- Du kannst Gott als deinen Bruder lieben.
Du bist frei, jede Beziehung zu Gott aufzunehmen.
Liebe, Vertrauen, Verehrung sind erforderlich.Und dies sollte ständig da sein, keine Unterbrechung.
So, wie man sagt, jemand ist verrückt; einige Leute sind nach irgendetwas verrückt. So solltest du nach Gott verrückt sein.
Heilige geben dazu Beispiele, wie Schüler sein können:
- Einige Schüler sind wie Steine. Du legst den Stein ins Wasser, er wird nass. Du nimmst ihn heraus, in ein paar Minuten wird er trocken. Wenn 10 Leute einer spirituellen Unterrichtung folgen, sind sie überzeugt. Aber sobald sie aufstehen, und die äußere Atmosphäre auf sie einwirkt, vergessen sie das gelernte.
- Einige Schüler sind wie Stoff. Wenn man den Stoff in das Wasser legt, saugt er sich mit Wasser voll. Nimmt man ihn heraus, bleibt er für eine gewisse Zeit nass, aber nach längerer Zeit trocknet er aus.
- Die dritte Gruppe ist wie feiner Zucker. Wenn du Zucker in Wasser löst, kannst du ihn nicht wieder herausnehmen, er bleibt im Wasser gelöst. Das sind die wirklichen Schüler. Ihr sollt versuchen zu feinem Zucker zu werden.
Aber für ihren Freund oder für ihre Freundin werden sie zu feinem Zucker. Für deinen Freund vergeudest du deine Gefühle. Er sagt der Freundin nur falsche Sachen, und tut in Wirklichkeit etwas ganz anderes. (Er betrügt sie.) Ich habe das in meinem Studentenleben gesehen.
Normalerweise betrügen die Jungs die Mädchen; 10% der Mädchen betrügen, aber 90% der Jungen betrügen und sagen falsche Sachen. Ja, das ist die Wahrheit. Aber Gott lieben sie wegen ihrer sexuellen Wünsche selten. Aber jetzt ist es Zeit, Gott zu lieben.
Die sexuelle Kraft der Frau ist achtmal stärker als beim Mann. Deswegen ist auch keine Frau zufrieden; es ist nicht möglich, sie zu befriedigen. Deswegen findest du auch nur ganz wenige spirituelle Frauen, obwohl es sie in allen Weltreligionen gibt.
Es sind sehr wenige so wie die heilige Mira. Sie war Kind, und da war eine kleine Figur. Und sie akzeptierte diese Figur als Gott, und sie redete mit ihr. Die Figur ist Gott und die Mutter hat das bestätigt. Mein Meister hat gesagt: Das stimmt, dazu braucht man keine Argumente.
Maheshji sagt: Gegen meinen Meister erlaube ich keine Argumente in meinem Herzen. Es wurden so viele Argumente gegen meinen Meister angeführt. Wenn jemand das getan hat, treffe ich ihn nie wieder. Keine Feindschaft, aber ich treffe ihn nie wieder. Ich möchte kein Argument gegen ihn hören. Ich habe meinen Meister als einen reinen, gesegneten, vollendeten Heiligen akzeptiert, und mehr brauche ich nicht, keine Argumente, keine Diskussion, nichts.
Habt ihr eine Frage zu dieser sehr wichtigen Lektion?