10.04.2011

Originalstimme (3:21 - 33:07)

Zwei junge Lehrerinnen unterrichten 24 Kinder einer Vorschulklasse, der 1. und 2. Klasse in einem Hamburger Brennpunktbereich in einem Schulraum. Die Lehrerin berichtet über ein reines Chaos. Sie fragt Maheshji um Rat.

Maheshji fragt, all diese Kinder sind in einem Raum zusammen? Ich sage, ja.

Er wundert sich und fragt, und diese Kinder geraten außer Kontrolle. Ich antworte, ja.

Maheshji sagt: Für solche Schüler ist es eine äußerst wichtige Sache, dass der Lehrer sich auf die Ebene des Kindes begibt. Maheshji fragt, haben sie nur einen Raum?

Ich sage, sie haben einen Raum und einen kleinen Raum für 4 Kinder zusätzlich. Die Kinder sitzen in kleinen Gruppen zusammen mit 2 Lehrern in einem Raum.

Die 1. Sache ist, die beiden Lehrer müssen einen Unterrichtsplan machen und die Kinder in 2 Gruppen aufteilen. Und der Lehrer sollte mit ihnen reden, so als wenn sie ein Picknick machen. Er soll sie fragen, was für Wünsche sie haben. Was ihnen gefällt? Für was sie sich entscheiden wollen.

Dann muss der Lehrer einen Unterrichtsplan erstellen. Einige Schüler möchten dies machen, andere Schüler möchten jenes machen. Auf diese Weise wird für die ganze Gruppe ein Unterrichtsplan erstellt.

Danach werden noch individuelle Wünsche der Schüler aufgenommen. Wenn ihr einen Unterrichtsplan erstellt habt, müsst ihr diesen Plan am nächsten Tag noch einmal gemeinsam diskutieren. Wenn diese Diskussion stattgefunden hat, berate ich dich, was du ihnen sagst.

Diese Beeinträchtigung der Kinder kommt durch das gegenwärtige Streben nach Luxusleben. Sie haben kein Lebensziel, sie kennen keine guten Gewohnheiten und sie haben keine guten Anlagen. Die Eltern und die Großeltern vermitteln ihnen diese Werte nicht. Die Gesellschaft spielt auch eine große Rolle. Diese Kinder sind in Wirklichkeit durcheinander.

  1. Sie kennen das Ziel des menschlichen Lebens nicht.
  2. Sie kennen den Wert der Zeit nicht.
  3. Sie wissen nicht, wie sie ihr eigenes Ziel erreichen können.

Wenn du aber einer von ihnen geworden bist und nicht mehr der Lehrer bist. So als wenn du in ein historisches Museum gehst und einer da ist, der die Dinge erklärt; das ist kein Lehrer. Du leitest sie an, was sie tun sollen, was sie nicht tun sollen. Wie man etwas Bestimmtes macht. Das sind meine zukünftigen Pläne oder was immer es ist. Einige sagen, ich möchte Lehrer werden, ich möchte (Fußball) Spieler werden, ich möchte Künstler werden, es gibt da ganz unterschiedliche Wünsche.

Wenn sie also fühlen, dass du sie anleitest, und dass du nicht ihr Lehrer bist, dass du sie nicht schlägst, werden sie anfangen ihre eigenen Gedanken zu diskutieren.

Sieh, seit 15 Jahren habe ich euch keine Lektion unterrichtet. Ich unterhalte mich mit euch, was möchtet ihr, ihr stellt Fragen. Wichtige Themen im Leben spreche ich an, so macht man das. Genauso musst du das machen. Werde zuerst ihr Freund, du musst Kind werden.

Und dann erzählst du deine Geschichte: Ich bin ein Kind, ich möchte dies und das. Ich hatte diese Wünsche, und mein Vater hat mich nach und nach unterwiesen. Ich habe das getan, und ich habe diese Stellung erreicht. Es sollte keine Entfernung zwischen Lehrer und Schüler sein, denn dieses Konzept des (autoritären) Unterrichtens ist auf der ganzen Welt zu Ende. Die Distanz zwischen Lehrer und Schüler ist beendet.

Diese kommende Generation ist sehr stark, sie hat einen großen Widerstand gegen die Älteren; der Respekt ist weg.

Sieh, dir nur an, wie die Lehrer die Kinder noch von 50 Jahren körperlich bestraft haben. In Indien war das genauso. Diese Methode kam (durch die Engländer) von Europa, dies gab es davor nicht in Indien. Denn ich habe noch selbst erlebt, wie die Lehrer sich in der vergangenen Generation in Indien verhalten haben. Sie waren brutal, die Kinder wurden von 5 – 20 Jahren regelrecht misshandelt. Vater und Mutter haben so etwas nicht getan. Im Internat war das ganz schlimm. Nach diesem Muster mußten die Schüler den Lehrer respektieren. Zu der Zeit gab es kein Luxusleben und kein „Sexlife“, kein Alkohol, nichts dergleichen.

Ich berichte euch; ein 5 jähriges Kind erhielt in 

Indien in der ersten Unterrichtsstunde die Information darüber: Wer bin ich eigentlich? (Who am I?)

Wisse zuerst einmal, wer du bist. Aber heute gibt niemand dem Kind eine solche Einführung.

Du weißt über Einstein Bescheid. Du weißt über deine Familie Bescheid, über deine Freunde, deine Lehrer, aber du weißt nicht, wer du bist. Keiner kennt die Wahrheit, die hinter dem Leben steckt.

Maheshji sagt:

Deswegen habe ich diese äußerst wichtige Philosophie, die Samkhya-Philosophie ausgewählt. Diese Philosophie sagt dir nach und nach, wer du bist.

Maheshji sagt: Ich komme jetzt auf deine Frage zurück. Wenn du die Wünsche deiner Schüler kennst, dann musst du entsprechend den Wünschen der Kinder einen Unterrichtsplan erstellen. Wie und auf welche Weise du sie unterrichten musst, wie du ihre Wünsche berücksichtigen und in den Unterricht einbauen kannst. Haben die Kinder schon Wünsche geäußert?

Sie sagt: Die Kinder haben ihre Vorstellungen schon vorgetragen. Ein kleiner Junge hat gesagt, ich möchte die Buchstaben lernen.

Maheshji sagt: Ja, was noch?

Sie sagt: Ein anderer Junge möchte das 1 x 1 lernen. Alle Beispiele hatten mit Schreiben oder Rechnen zu tun.

Maheshji sagt: Eine Gruppe möchte das Alphabet lernen; sie wollen schreiben lernen, ein Lehrer soll diese Schüler unterrichten.

Und die Gruppe, die Mathematik möchte, übernimmt der andere Lehrer. Die Mathematik sollte auf sehr einfache Weise unterrichtet werden.

Sie fragt: Ich muss Musik, Kunst, Sachunterricht und all das unterrichten, wie mache ich das?

Maheshji sagt: Gut. Wer das Alphabet lernen möchte, den unterrichtest du zuerst in Kunst und dann kannst du das Alphabet wunderbar einführen.

Dann unterrichtest du Musik. Wenn du schön singst, werden die Leute dich respektieren, ebenso deine Freunde und die Gesellschaft. Auf diese Weise kannst du ihr Interesse wecken, Musik geht ins Herz.

Und versuche deinen Unterricht interessant zu machen. Für Malen werden sie sich interessieren, auch für Musik, und dazwischen führst du das Alphabet ein.

Zuerst Kunst und dann schreiben.

Du musst für alles zuerst ein Interesse formen. Du musst ihnen vormachen, wie man etwas schön macht. Wenn du dich selbst und andere unterhalten kannst, werden die Leute dich mögen; du bist dann von der Gesellschaft akzeptiert. Und versuche auf sehr einfache Weise zu unterrichten, der Unterricht sollte nicht langweilig sein. Wenn die ganze Gruppe normal geworden ist, dann erst fängst du mit dem systematischen Unterricht an.

Werde zuerst ihr Freund, und erkläre ihnen dann Lesen, Schreiben, Mathematik und Musik. Das sind äußerst wichtige und fundamentale Fächer, aus denen die gesamte Struktur der Gesellschaft geformt ist.

Ohne Mathe geht gar nichts, weder Wissenschaft, noch Geschäfte, noch das persönliche Leben. Und bedenke auch die Kraft der Musik. Sag ihnen, dass man sein Leben mit der Kraft der Musik ändern kann. Der Klang hat diese Kraft: Do, Re, Mi, Fa, So, La, Ti, Do, das ist die Basis aller Energie.

Du kannst dich damit gesund erhalten, geistige Verwirrung und geistige Tortur verschwindet, du kannst damit alles händeln. Auf diese Weise können sie leicht geistigen Frieden erreichen. Wie sehr gute Musik jeden anzieht. Wenn die Mutter singt, schläft das Kind ein. Denke nur an das Zwitschern der Vögel, wie es uns am Morgen anzieht, das ist Musik. Das neugeborene Kind ist wie verklärt, wenn die Mutter singt schläft es ein. Kalkuliere die Kraft und die Wirkung der Musik und der Kunst in deinen Unterricht ein.

Das ist Kunst, wenn du aufwachst und einen schönen Baum siehst oder einen Sonnenaufgang. Dann wist du für eine Weile still, wenn du das siehst. Das erfreut dein Herz. Deswegen haben die Alten diese Fach ausgewählt, damit du die Schönheit der Natur und die Schönheit des Klanges verstehst.

Lass andere leben und lass jeden in Frieden leben. 

Dies ist ein äußerst wichtiger Satz. Hast du zu dem, was ich gesagt habe, eine Frage?

Sie wird entsprechen der Anweisung vorgehen und fragen, wenn sie eine Hilfe braucht.

Maheshji sagt: OK, du bist sehr willkommen.